Bermaringen
Das Dorf wurde erstmals 1225 urkundlich erwähnt. Der
Ortsname, genauer die Endung –ingen, weist zwar auf einen alemannischen
Siedlungskern hin. Die Bodenfunde können dies jedoch bisher nicht
bestätigen. Bermaringen wuchs, wie die meisten altschwäbischen
Ortschaften aus zerstreuten Hofsiedlungen zu einem Haufendorf zusammen.
Die Lebensgrundlage bildete bis weit ins 20. Jahrhundert die
Landwirtschaft. Im späten 18. Jahrhundert kam die Schafzucht als
bedeutender Wirtschaftszweig hinzu. Neben der Landwirtschaft war auch
Handwerk und Gewerbe angesiedelt. Mit Bäckern, Metzgern, Schneidern,
Schuhmachern, Küfern, Wagnern, Drechslern und Maurern gab es eine
Vielfalt an Handwerksberufen. Seit dem 15. Jahrhundert entwickelte sich,
angeregt durch den Ulmer Leinwand- und Barchentfernhandel, die
Leinenweberei. Die Herrschaftsverhältnisse im Hochmittelalter sind nicht
eindeutig.

Es weist jedoch viel auf die Edelfreien von
Stubersheim, Ravenstein, Helfenstein und Albeck hin. Diese standen
jedenfalls in einem nahen Verwandtschaftsverhältnis zu den Ulmer
Reichsvögten und den Grafen von Dillingen. Gesichert ist, dass die
Herrschaft noch im 13. Jahrhundert auf die Grafen von Helfenstein
überging. Deren rapider Machtverfall ab Mitte des 13. und im 14.
Jahrhundert bewirkte ein Vakuum, in das die aufstrebende Reichsstadt Ulm
hineindrängte. Die Ortsherrschaft ging jedoch zunächst auf die
Hörningens, Lautersteins und die Steins von Klingenstein über. Im Jahr
1484 übte das Urspringer Frauenkloster für kurze Zeit die Herrschaft
aus. Allerdings übten auch folgende Grundherren Teilherrschaften im Dorf
aus: Kloster Elchingen, Kloster Söflingen, Deutschorden, Reichsstadt
Ulm, Schenken von Winterstetten, Herren von Bernhausen. Diese, aus
mittelalterlichen Verhältnissen entstandene Vielherrschaft, wurde 1512
bereinigt, als Ulm die Urspringer Rechte an Bermaringen kaufte. Die
Reichsstadt machte den Ort noch im 16. Jahrhundert zum Amtssitz.
Quelle: http://www.blaustein.de/index.php?id=98
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